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Das Reisetagebuch

Tag 12 - Montag


Der Wecker im Handy gibt zwar wie gewünscht Laut, aber irgendein Zwerghahn war schneller. Und so bin ich schon um halb sieben wach und kann mir den Himmel anschauen: dunkle Wolken, aber kein Regen. Also weiter, ab nach England.

LadekontrolleuchteNach 500 Metern fällt mein Blick auf die Ladekontroll- leuchte und sie leuchtet! Schön hell !! Nicht das noch. Also ab auf die nächste große Tankstelle und nach dem nächsten Boschdienst gefragt. Doch die Angestellten haben von sowas heutzutage keine Ahnung mehr und können mir nur mit den gelben Seiten dienen. Drei Anrufe später steht das nächste Ziel fest, der Bosch-Dienst in Düsseldorf. Das schaffe ich auch nur mit dem Batteriestrom locker und ich fahre los. Nach wieder 500 Metern spingt mir die Ladekontrolleuchte wieder ins Auge, diesmal aber dadurch, dass sie nicht leuchtet - auch nicht dunkel. Sie leuchtet einfach garnicht, auch nicht mit Standgas und nicht bei Vollgas. Deshalb bin ich wagemutig und fahre am Abzweig nach Düsseldorf geradeaus Richtung Eifel. Dieser Mut zahlt sich aus, die Elektrik des Rollers hat sich nur einen Scherz mit mir erlaubt und versucht das nicht noch einmal. (Einen guten Witz erzählt man denselben Leuten auch nur einmal.)

Rast am Hambacher TagebauMeine heutige Mittagspause findet statt im wärmsten Sonnenschein am Hambacher Tagebau. Man kann dazu stehen wie man will, aber die gewaltigen Löcher und Abraumhalden, gespickt mit den riesigen Maschinen sind schwer beeindruckend.

Kurz nach dem Tagebau beginnt die Kletterei. Die Höhenangaben der Eifel sind wenig beeindruckend, die Steigungen aber doch, ich muss hier buchstäblich einen Gang zurückschalten. Wasserkraftwerk HeimbachKaum bin ich halbwegs oben in Nideggen, da fällt mir das alte Wasserkraftwerk in Heimbach ein, das ich unbedingt sehen will. Also wieder runter. Das Kraftwerk ist zwar klein, kann aber damit trumpfen, dass es schon 1905 in Betrieb genommen wurde und vieles vom Innenleben noch aus dieser Zeit stammt - sehenswert! Ich kann aber nicht lange bleiben, Samstag ist das Bellatreffen. Also wieder rauf ...



Hinter Schleiden verlasse ich die Bundesstraße und kurve nach Sonnenstand Richtung Süden. Die Sonne scheint nicht mehr richtig, aber ich kann sehen, wo sie steht, dafür sind die Kurven deutlich auszumachen. EifelhöhenstraßeSolche Kurverei macht mir normalerweise richtig Spaß, aber mein Gepäck verhindert irgendeine großartige Schräglage. Deshalb habe ich von Kurven bald die Nase voll und lasse den Roller ab Hallschlag auf die Eifelhöhenstraße klettern. Von meinen früheren Ausflügen in Eifel und Hunsrück weiß ich, dass die Höhenstraßen ziemlich gerade und ohne großartige Höhendifferenz durch Land ziehen - dafür ist die Aussicht großartig.


Zeltplatz NeuenburgUnd so erreiche ich um 19 Uhr den Campingplatz in Neuerburg, 10 Kilometer vor der Grenze zu Luxemburg. Das Zelt baue ich hastig auf, da schon erste Hagelkörner fallen. "Hastig" nutzt allerdings nichts bei einem Igluzelt: die zusammensteckbaren Stangen zwingen zu sorgfältiger Arbeit. Ich schaffe es gerade noch so vor dem großen Guss. Eine Stunde später ist der Hagelspuk wieder vorbei und mir fällt ein, dass ich ja noch eine Statusmeldung nach Hause absetzen muss. Aber der Campingplatz liegt in einem wunderschönen kleinen Tal und in solchen Tälern gibt es üblicherweise keine Handyempfang. Also ich zum Roller:" Bring mich mal auf den nächsten Berg". 5 Minuten später stehe ich eben dort, habe eine wunderschöne Rundumsicht und muss lernen, dass das immer noch keinen Handyempfang garantiert. Muss Frau eben im Ungewissen bleiben ...


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