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Meine Oldtimer

Das Getriebe-Öl

Hier zeige ich alles, was Du wissen musst in Sachen Getriebeöl. Gilt für alle Bellas und die meisten Motorräder aus der Zeit von Zündapp.

Es gibt zwei Ablass-Schrauben für das Getriebeöl, die eine liegt unter den Getriebewellen, die andere unter der Kupplung, denn die läuft in Getriebeöl und hat einen extra Bauch. Mit dieser zweiten Schraube kann das Öl auch aus dem Kupplungsgehäuse abfließen. Die beiden Pfeile im Bild zeigen auf die Ablass-Schrauben.

Der rote Kreis kennzeichnet eine dritte Schraube, die nicht bei allen Fahrzeugen vorhanden ist: die Ablass-Schraube für das Kurbelgehäuse. Klingt sehr merkwürdig im Zusammenhang mit einem Zweitaktmotor, aber wenn zufällig mal wegen eines offen gebliebenen Benzinhahns der Tankinhalt im Kurbelgehäuse gelandet ist, dann wird klar, warum es die Schraube gibt. Diese Schraube nicht anrühren, wenn es um das Getriebeöl geht!

Die Öl-Ablass-Schrauben
Die Öl-Ablass-Schrauben nah

Die Kupplung läuft in Öl und es ist normalerweise das Öl, das verschleißt und nicht die Kupplungsbeläge. Falls die Kupplung scheift, dann ist das Öl schuld. Höchstwahrscheinlich hat jemand das falsche Öl eingefüllt.

In das Getriebe gehört kein Getriebe-Öl !!!

Dem Getrieb selbst ist es ziemlich egal, was Du da einfüllst, Hauptsache, es schmiert. Aber das Getrieböl ist für die korrekte Funktion der Kupplung zuständig und deshalb:

die Kupplung braucht ausschließlich unlegiertes Motor-Öl

Zum Beispiel so etwas:

Dose Getriebeöl
Dose Getriebeöl 2
Dose Getriebeöl 3

Es muss nicht das Öl von Miller sein, andere Hersteller bieten Vergleichbares an. Und die Viskosität darf im Winter den Wert 20 haben, 50 ist für die warme Jahreszeit angesagt. Ich fahre auch im Winter und komme trotzdem mit 50er Öl klar.

Die Getriebeöl-Menge beträgt 650 ml und nicht mehr!

Wenn Du das Öl eingefüllt hast und gleich danach auf den Messstab schaust, dann zeigt der wahrscheinlich zuviel an, aber das Öl muss auch erst in die Abteilung Kupplung laufen. Also: erst fahren, dann messen

Viel hilft viel sagen etliche Oldtimerfahrer, wahrscheinlich besonders die Fahrer von englischen Edelmarken. Denn dort findet sich immer eine Ölpfütze unter dem Fahrzeug. Konstrukteure von Getrieben bemühen sich, möglichst alle Gehäuseöffnungen in die oberen Zweidrittel der Getriebegehäuses zu platzieren. Der Ölpegel wird auf einen Level unter der untersten Öffnung festgelegt und dadurch kann das Getriebe im Stand nicht lecken. Füllt allerdings jemand mehr ein ...

Bei unseren Bellas gibt es leider unterhalb des Ölpegels die Öffnung für die Schaltwelle. Falls das Getriebe leckt, ist das der Übeltäter.

Wenn die Kupplung schleift, dann gibt es zwei Möglichkeiten: entweder die Kupplung schleift nur bei großer Last. Wenn ja, dann fahre den Roller ohne große Last einige dutzend Kilometer bis er warm ist. Dann lass das Öl ab, füll neues ein und mache das gleiche nochmal, der Effekt dürfte sich legen.

Oder die Kupplung scheift überhaupt. Dann stell zuerst einmal sicher, dass der Bowdenzug auch ganz nachlässt. Nicht, dass wegen einer halb angezogenen Ausrückwelle die Kupplung schleift. Dann lass das Öl ab und fülle Petroleum ein. Fahre den Roller warm und achte auf die Kupplung, der Schleifeffekt muss verschwinden. Wenn ja, Petroleum ablassen, Öl einfüllen und freuen. Wenn nein, Kupplungsgehäuse öffnen und nachsehen, was da verkehrt ist.

Viel Erfolg!