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Technikwissen für Nichttechniker

Master-Slave für den Raspberry Pi 400

Stand Februar 2022

Ausgangslage

Im Juli 2021 habe ich mir diesen Rechner gekauft:

Raspi 400 Packung

Ein Raspberry Pi 4b zusammen mit einer Tastatur in ein Gehäuse eingebaut mit dem neuen Namen Raspberry Pi 400. Dieses "Komplettpaket" für 100 Euro enthält zusätzlich ein Handbuch, ein passendes Netzteil (USB-C), eine Maus und ein HDMI-Kabel. Monitor oder Fernseher anschließen und geht. Es gibt den Raspberry Pi 400 auch einzeln für 75 €.

Dieser Raspberry Pi hat eine besondere Fähigkeit: man kann ihn per Tastatur ein- und ausschalten. Er fährt also ohne Stromstöpselei wie ein normaler PC hoch und runter. Genial! Endlich ein ordentlicher Computer, der wenig kostet und den normalen Computer-Alltag problemlos bewältigt.

Er ersetzt jetzt meinen alten Rechner, den ich 1999 gekauft habe und der zum Schluss noch meine Schallplatten, Tonbandaufnahmen und Dias digitalisiert hat. Und weil ich inzwischen auch 2 alte Monitore übrig hatte, sieht es am Arbeitsplatz jetzt so aus:

Raspi 400 am Arbeitsplatz
(links außerhalb des Bildes die Stereoanlage, rechts der Diascanner)

Jetzt kam der Wunsch auf, das auch dieser Computer bitte alle anderen geräte ein- und ausschaltet per Master/Slave-Steckdosenleiste. Aber: meine Recherche ergab dass es nur Master/Slave-Steckdosen gibt, die ab mindestens 8 Watt Leistung der Masters schalten. Und weil dieser Raspberry Pi nur 5 Watt verbraucht, geht es mit handeslüblichen Steckdosenleisten nicht.

Aber ich hatte in meinem Fundus noch diese ehemalige Master/Slave-Leiste von Tschibo, bei der die Elektronik den Geist aufgegeben hat, die ich dann ausgebaut hatte, um die Leiste normal zu benutzen.

Master/Slave-Steckdosenleiste umgebaut

Der Leiste habe ich dazu neues "elektronisches Leben eingehaucht": ein ganz kleines Netzteil 230/12 Volt und einen Schalter, der per Licht einschaltet. So einen "Lichtschalter", also ein lichtgesteuertes Relais, gibt es nicht zu kaufen. Was auch immer mit diesem Namen verkauft wird, ist eine Schaltung, bei der das Licht ausgehen muss, damit das Relais anzieht, also ein "Dämmerungsschalter". Meine Forderung: das Relais ist stromlos, wenn nicht gearbeitet wird, also die meiste Zeit. Und weil diese Funktion nicht verkauft wird, hier ein Schaltplan:

Schaltplan des Lichtschalters

Die Idee dahinter: wenn der Raspberry Pi eingeschaltet ist, dann liegt hinten an der Raspi-typischen Steckleiste an einem PIN die interne Spannung von 3,3 Volt an und ich habe in meinem Fundus eine Leuchtdiode gefunden, die diese Spannung verträgt. Der Pin geht zusammen mit "minus" per Kabel in die Master/Slave-Leiste, wo die Leuchtdiode das Innere erhellt. Dort sitzt auch der Fotowiderstand und schaltet das Relais ein und natürlich auch wieder aus, falls der Raspi sich abschaltet. Zusammen sieht das so aus:

Die Steckdosenleiste offen
Der Anschluss an der GPIO-Leiste
weiß: +3,3 Volt, grün: minus
Leuchtdiode und Fotowiderstand zusammen
das schwarze Plättchen ist der Fotowiderstand
lichtgesteuertes Relais und Netzteil
rechts der "Lichtschalter", links das Netzteil
beides eingebaut
Schauloch Fotodiode
Hier sieht man die Leuchtdiode
Zusatzschalter
Dieser Schalter kann das Lichtrelais ersetzen, falls mal nötig
Original-Anschluss
Original-Anschluss mit Sicherung und Hauptschalter

Wichtigster Aspekt bei der ganzen Sache:
der Raspberry Pi ist von der Steckdosenleiste galvanisch getrennt!

Das Ganze funktioniert jetzt seit einem halben Jahr sauber und ohne zu murren, sehr bequem ....

Viel Erfolg beim Nachbau und sei vorsichtig mit der Netzspannung ...